Frage 2: Wo und wie lassen sich nachhaltig systemisches Denken und Handeln in politischen Strukturen und Prozessen weiterentwickeln?

Die Corona-Krise zeigt die vielfältigen Wechselwirkungen unser gesellschaftlichen Systeme wie unter einem Brennglas auf, wie diese mit biologisch-ökologischen Systemen zusammenhängen und welche Herausforderung dies für politische Entscheidungen bedeutet. Die Analyse solcher Zusammenhänge und Herausforderungen sind indes Kernbereiche vieler Forschungsfelder, insbesondere der Nachhaltigkeitsforschung. Gerade hinsichtlich der jetzt vorgeschlagenen und zu entwickelnden Bewältigungsstrategien gilt es daher, diese Analysen einzubringen – insbesondere auch um Wege aufzuzeigen, wie die Politik die daraus folgenden Herausforderungen bewältigen kann.

Es stellt sich also die Frage: Wo und wie lassen sich nachhaltig systemisches Denken und Handeln auch in politischen Strukturen und Prozessen weiterentwickeln?

 

Beispielhafte Zugänge:

  • Welche Zusatznutzen (co-benefits) von Nachhaltigkeit werden derzeit plötzlich sichtbar, die bislang vom business-as-usual verdeckt wurden?
  • Und anders herum: Wo ist durch einen Fokus auf Nachhaltigkeit schon jetzt absehbar, wenn derzeit nur wenig integrativ und zu kurzfristig angelegte Politikmaßnahmen zur Bewältigung der Krise die Probleme von morgen schaffen?
  • Welche internationalen Bezüge – europäisch wie global – sind prioritär zu beachten, um systemisches Denken und Handeln national erst zu ermöglichen sowie vice versa?
  • Wie können z. B. resiliente Lieferketten aussehen, die den bisherigen Fokus auf einseitige (vermeintliche) Effizienzgewinne genauso überdenken wie sie eine faire Einbindung von anderen Ländern eher verstärken als jetzt (noch weiter) zurückdrängen?
  • Welche internationalen Kooperationsfelder werden allgemein durch die Corona-Krise verstärkt und wo könnte auch Wissenschaftspolitik einen Beitrag für verstärkte internationale Koopereation leisten?

 

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