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Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft – Impulse von der Auftaktkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Julius Julius Rathgens

Dr. Julius Rathgens

19.10.2023 #

Das Herzstück der Veranstaltung zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie bildeten die Dialogrunden mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: iStock/ Wavebreakmedia
Das Herzstück der Veranstaltung zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie bildeten die Dialogrunden mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: iStock/ Wavebreakmedia

Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft – Impulse von der Auftaktkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Am 19. Oktober 2023 sind Engagierte und Interessierte auf dem EUREF Campus in Berlin zur Auftaktkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) zusammengekommen. Die DNS von März 2021, die alle vier Jahre aktualisiert wird, bildet die Basis für die jetzt gestarteten Bürgerdialoge zur Weiterentwicklung. Die Bundesregierung hat mit der Veranstaltung in Berlin einen partizipativen Beteiligungsprozess eingeleitet, der direkte Gespräche, Diskussionsrunden, Austausche und Online-Konsultationen mit den Bürger:innen umfasst. Im Sinne eines “Whole-of-Government” und eines „Whole-of-Society“-Umsetzungsansatzes der globalen Agenda 2030 und ihrer Nachhaltigkeitsziele nehmen neben den Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesministerien, des Bundeskanzleramts sowie der Landes- und kommunalen Politik teil.

Die gesammelten Anregungen aus den Dialogkonferenzen und den Online-Beteiligungen fließen in die überarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie ein, die voraussichtlich Ende 2024 nach Beschluss durch das Bundeskabinett veröffentlicht werden wird.

Auf Ministerialebene nahmen zwei Bundesministerien und das Bundeskanzleramt an der Auftaktveranstaltung in Berlin teil. In ihrer Rede konzentrierte die Bundesumweltministerin Steffi Lemke sich auf die Verantwortung der einzelnen Staaten bei der konkreten Umsetzung der Sustainable Development Goals. Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) lenkte den Blick auf drei zentrale Handlungsfelder für die Bemühungen um die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs): “Klima, Frauen und Geld!”. Dabei mahnte sie zur Zuversicht, verwies auf den hoffnungsvollen SDG-Gipfel und betonte nachdrücklich: „Zum Optimismus gibt es keine vernünftige Alternative – das gilt auch für die Nachhaltigkeit“. Bundeskanzler Olaf Scholz hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Beteiligung verschiedenster Akteursgruppen hervor, allen voran der Bürger:innen, um nicht nur über, sondern vor allem mit ihnen gemeinsam über ihre Zukunft zu sprechen.

Das Herzstück der Veranstaltung bildeten die Dialogrunden mit Bürgerinnen und Bürgern

Das Herzstück der Veranstaltung bildeten die Dialogrunden mit Bürger:innen zu den verschiedenen Transformationsbereichen und Hebeln für die DNS sowie auf kommunaler Ebene zu den drängenden Nachhaltigkeitstransformationen in Berlin. In fünf Workshops auf Bundesebene und in drei Workshops mit dem Fokus auf Berlin wurde eingehend über Themen wie soziale Gerechtigkeit, nachhaltiges Bauen, Aufbau von nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen und über die internationale Verantwortung Deutschlands diskutiert. Mitarbeiter:innen der Ministerien und Bürger:innen brachten ihre Expertise und ihre Anliegen ein, um gemeinsam konkrete Aspekte der Transformation zu durchdenken. Die breite Palette der Diskussionen ermöglichte es, diverse Perspektiven zu berücksichtigen und innovative Ideen zu sammeln. Der Diskussion zur Beratung von Nachhaltigkeitspolitik wurde hierbei in einem eigenen Workshop Raum gegeben, der unter dem Programmtitel „Politikberatung zu nachhaltiger Entwicklung“, gemeinsam von dem Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) Dr. Marc-Oliver Pahl und der Ko-Vorsitzenden der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030), Frau Prof. Dr. Daniela Jacob moderiert wurde. Im Workshop wurde unter anderem diskutiert, ob und inwieweit Effizienz, Effektivität aber auch Flexibilität der Politikberatung zur DNS gesteigert werden können.

In den Diskussionen aller Workshops standen nicht nur die Herausforderungen, sondern vor allem auch die Chancen im Fokus. Wie können soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Bauen miteinander verbunden werden? Welche Rolle spielt Deutschland in der internationalen Verantwortung für die Einhaltung der planetaren Grenzen? Wie können negative Spill-over-Effekte, d.h. negative Effekte deutschen Handelns andernorts vermieden werden?

Die Ergebnisse dieser intensiven Diskussionen wurden anschließend im Plenum vorgestellt und lebhaft diskutiert. Dieser Austausch von Meinungen und Erfahrungen bildet einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur konkreten Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Die Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen und die Beteiligung verschiedenster Akteure spiegelten den gesamtgesellschaftlichen Willen wider, die gemeinsame Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Abschließend zeigte die Auftaktkonferenz, dass diese Eindrücke nicht nur Momentaufnahmen sind, sondern den Startpunkt für einen fortlaufenden Dialog markieren. Die nächste Dialogveranstaltung findet am 7. Dezember 2023 in Bremen statt. Über diesen Link können Sie sich noch anmelden: https://dialog-nachhaltigkeitsstrategie.de/anmeldung/

Die Einbindung der Bürger: innen in diesen Prozess schafft nicht nur Transparenz, sondern fördert auch das Verständnis für die komplexen Herausforderungen, die die Transformation hin zu einer nachhaltigen Zukunft mit sich bringt. Jeder Beitrag, jede Idee und jeder Gedanke ist ein Baustein für eine nachhaltige, gemeinsame Zukunft – ein Zukunftsbild, zu dessen aktiver Mitgestaltung alle Bürger: innen eingeladen sind.

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