Frage 6: Wie zukunftsfähig ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie?

Warum die Frage wichtig ist

Rapide Veränderungen, etwa durch Globalisierung, Digitalisierung und den Klimawandel, prägen die Welt im 21. Jahrhundert. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie muss als Zukunftsagenda ihre Sensitivität und Adaptabilität gegenüber solchen aktuellen und zukünftigen Megatrends unter Beweis stellen. Auch hier kann die Wissenschaft einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie sich mit der Frage auseinandersetzt: Wie zukunftsfähig ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie?

Zwei Beispiele für die Beleuchtung der Zukunftsfähigkeit sind: Inwieweit berücksichtigt die Strategie Kinder und Jugendliche und zukünftige Generationen? Und: Inwiefern betrachtet sie aktuelle Megatrends, wie etwa die Digitalisierung, die sich voraussichtlich stark auf die Erreichung aller Nachhaltigkeitsziele auswirken werden?

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Beispiel 1 & Experten-Interview

Ein Beispiel dafür, wie eine Strategie für nachhaltige Entwicklung ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen kann, ist die explizite Einbindung von Belangen von Kindern und Jugendlichen und zukünftigen Generationen. Die globalen Sustainable Development Goals tun dies auch, indem sie etwa den Schutz von Kindern und Jugendlichen – also eine essenzielle Grundlage ihres Wohlergehens – als Ziel festschreibt. Und zwar als Unterziel von SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und Starke Institutionen), 16.2: „Missbrauch und Ausbeutung von Kindern, den Kinderhandel, Folter und alle Formen von Gewalt gegen Kinder beenden.“

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie hingegen bezieht sich nicht auf dieses Ziel, und auch ansonsten fehlt ihr ein systematisches und fokussiertes Vorgehen zur Berücksichtigung von Kinderschutz und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen sowie zukünftigen Generationen.

Das folgende Experten-Interview mit Jörg Fegert vertieft diesen Aspekt. Es illustriert beispielhaft mögliche Zugänge für eine wissenschaftliche Kommentierung der Konsultationsfrage 6: Wie zukunftsfähig ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie?

Beispiel 2 & ExpertInnen-Interview

Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen kann, ist der Umgang mit aktuellen Megatrends, die starken Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung haben. Digitalisierung etwa hat einen enormen Einfluss auf zahlreiche Nachhaltigkeitsthemen wie Konsum und Produktion oder Wirtschaftswachstum und Arbeit – und birgt dabei sowohl große Chancen als auch Risiken. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie allerdings geht bislang noch nicht ausreichend auf diese Entwicklungen ein. Sie stellt etwa keine entscheidenen Fragen dazu, wie Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung gestaltet und genutzt werden könnte.

Möglichkeiten, Digitalisierung für die Nachhaltige Entwicklung zu nutzen, liegen etwa in der systematischen Einbindung von relevanten und qualitativ hochwertigen offenen Daten („open data“) und damit auch in der Auseinandersetzung mit Konzepten wie digitalen Gemeingütern („digital commons“).

Das folgende ExpertInnen-Interview mit Ina Schieferdecker und Sven Kaumanns vertieft diesen Aspekt.

Wie Sie kommentieren können

Die Interviews mit Jörg Fegert sowie Ina Schieferdecker und Sven Kaumanns zeigen beispielhaft mögliche Zugänge für eine wissenschaftliche Kommentierung der Konsultationsfrage 6, wie zukunftsfähig die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist.

Zentrale Anknüpfungspunkte für diese Fragestellung:

  • Welche Rolle und welchen Stellenwert wird Kindern, Jugendlichen und zukünftigen Generationen in der DNS beigemessen?
  • Welche übergreifenden Entwicklungen, wie die Digitalisierung, sind relevant für die Umsetzung der DNS und sollten daher von der Strategie aufgegriffen werden?
  • In welchen Bereichen gelingt das bereits? Wo besteht Nachbesserungsbedarf? Welche wesentlichen Bezüge zwischen diesen Entwicklungen und der DNS sind noch nicht erfasst?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu den genannten zentralen Anknüpfungspunkten zur Konsultationsfrage 6 arbeiten, sind eingeladen an der Online-Kommentierung teilzunehmen. Beiträge sollten sich auf 7.000 Zeichen beschränken, inklusive Verweise auf bestehende, derzeitig unternommene und zukünftige Forschungsvorhaben. Bei Bedarf können Sie für Ihren Kommentar auch eine eigene spezifische Fragestellung von der Leitfrage ableiten.

Sollten Sie darüber hinaus an einem vertiefenden Austausch zu diesen Fragestellungen mit der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 interessiert sein, laden wir Sie ebenfalls herzlich ein, das in Ihrem Beitrag zu vermerken. Alle Kommentierungsbeiträge werden über die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 sondiert und zu gebündelten Empfehlungen für den Weiterentwicklungsprozess der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufbereitet.

 

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