14.10.2021
Wie sind die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und die damit zusammenhängenden persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen im Bewusstsein der Bevölkerung verankert? Zu dieser gewichtigen Frage gibt es bislang nur wenige Studien, während Antworten entscheidend sein können für politische Entscheidungen – etwa wenn es darum geht, welche möglichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf welches Maß an Akzeptanz in der Bevölkerung treffen.
Um dieser Forschungslücke entgegenzuwirken, hat die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 die Studie „Nachhaltigkeitsbewusstsein 2021 – Eine Bestandsaufnahme des Nachhaltigkeitsbewusstseins der Menschen in Deutschland“ beauftragt. Durchgeführt wurde sie vom Institut für Verbraucherwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Untersucht wurden wissenschaftliche Arbeiten zum Bewusstsein unterschiedlicher Nachhaltigkeitsthemen aus den Jahren 2015-2021. Sie alle sind bevölkerungsrepräsentativ, fokussieren also nicht auf bestimmte Gruppen. Zudem wurden bundesweite Kampagnen zu Nachhaltigkeitsthemen (insbesondere von Bundesministerien) daraufhin analysiert, wie gut sie die angenommene Bewusstseinssituation in der Bevölkerung einbezogen haben. Die Kampagnen stammen aus dem Jahr 2020 und 2021 (bis März).
Einen Fokus legte die Studie bei beiden Aspekten auf die Sustainable Development Goals (SDGs) 2 (Kein Hunger), 3 (Gesundheit und Wohlbefinden) und 12 (Nachhaltige/r Produktion und Konsum) der Agenda 2030.
Übergreifende und beispielhafte Ergebnisse sind etwa: Das Bewusstsein zu den fokussierten Themenkomplexen und den Nachhaltigkeitsherausforderungen sind laut der betrachteten Studien stark ausgeprägt, so etwa zu gesunden und fair produzierten und gehandelten Lebensmitteln. Wissen zu den dazugehörigen SDGs ist hingegen oftmals nicht weit verbreitet. Zudem belegen viele Studien ein hohes Maß an Akzeptanz für politische Nachhaltigkeitsmaßnahmen, etwa wenn sie eine gesündere und fairere Ernährung ermöglichen würden. Auch die Aufklärung und Unterstützung für eine nachhaltigere Ernährung durch die Politik wird von der Mehrheit der Bevölkerung erwünscht.
Die Analyse der Kampagnen zeigt unter anderem, dass viele von ihnen sich adäquat auf die angenommene Bewusstseinslage beziehen, allerdings manchmal auch Potenziale verpassen. Etwa wenn zum Klimaschutz für eine nachhaltigere Landwirtschaft geworben wird, dabei aber der Aspekt einer damit ebenfalls einhergehenden gesünderen Ernährung nicht mitgeführt wird.
Studie zum Download: